Der akute Pflegenotstand bedroht insbesondere Menschen mit intensivem Pflegebedarf und ihre Angehörigen. Fehlende Pflegekräfte und mangelnde Re-Finanzierung zwingen mehr und mehr Pflegedienste, dringende Hilferufe von Personen mit intensivem Pflegebedarf abzulehnen und führen zu einer wachsende Pflege-Triage. Rechtliche Ansprüche zur Versorgung können nicht mehr erfüllt werden, schwerst-pflegebedürftige Menschen und ihre Familien bangen um ihre Unterstützung.
Um gemeinsam für die Interessen Menschen mit Pflegebedarf und/oder Behinderungen aktiv werden zu können, haben sich die Landesvertretung Niedersachsen des Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) und die Interessenvertretung und Selbsthilfeorganisation pflegender Angehöriger e.V. "wir pflegen!" zu einem ersten Austausch getroffen.
Im Rahmen der BSK-Bereichsleiterschulung 2024 in Duderstadt am 6. Juli 2024 plädierte Sebastian Fischer vom Bundesverband pflegender Angehöriger – wir pflegen e.V. www.wir-pflegen.net für einen Schulterschluss der Organisationen: „Um uns nachdrücklicher für neue Maßnahmen zur Erweiterung und Flexibilisierung der Entlastungsangebote einzusetzen, müssen unsere Organisationen klare Forderungen vereinbaren und neue Partnerschaften anstreben – auf Bundes- wie auf Landesebene.“
Hans-Werner Eisfeld, Leiter der BSK-Landesvertretung Niedersachsen, sowie Patienten-Vertreter (Sachkundige Person) der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen KVN begrüßte den Appell und bietet Zusammenarbeit an „Hier in Niedersachsen wollen wir uns gemeinsam den Herausforderungen stellen, den Dialog und konkrete Maßnahmen planen.“
Als ersten Schritt will der BSK-Niedersachsen auch die Kampagne „Bei Anruf Sorry“ www.beianrufsorry.de des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. und des Verbands wir pflegen e.V. unterstützen.
"Die geplante Kooperation mit wir pflegen e.V. ist auch auf der BSK-Leitungsteam-Sitzung der LV Niedersachsen am 30.11.2024 beschlossen worden. Nun möchten wir weitere gemeinsame Aktionen folgen lassen und nehmen dafür am 16.01.25 auch an dem digitalen Treffen zur Konzeptentwicklung der Woche der pflegenden Angehörigen teil" kündigt Hans-Werner Eisfeld am Schluss an.